Was ist Bodysurfing?

Ein Mann beim Bodysurfen im seichten Wasser

Bodysurfing bringt jede Menge Spaß, aber anders als beim herkömmlichen Surfen steht man nicht auf einem Surfbrett. Als Brett dient gewissermaßen der eigene Körper. Oft werden Flossen zur Hilfe genommen um sich in der Welle besser in Position bringen zu können und schneller Geschwindigkeit aufzunehmen. Ein Handplane verbessert den Auftrieb des Körpers und ermöglicht dadurch schneller Geschwindigkeit aufzunehmen.

Was ist ein Handplane bzw. Handboard?

Bodysurfing Handplane aus Holz

Das Prinzip ist einfach erklärt. Beim Bodysurfen dient der komplette Körper als Auftriebsfläche. Wie beim Surfen versucht man die Welle im perfekten Moment zu erwischen und auf dem Körper den steilen Bereich der Welle praktisch herunter zu gleiten. Da ein Körper verglichen zur Unterseite eines Surfbretts doch um einiges unförmiger ist, hat man mit einem größeren Widerstand im Wasser zu kämpfen. Durch auflegen der flachen Hand auf das Wasser, wird bereits etwas Auftrieb erzeugt, was den Oberkörper bereits ein klein wenig aus dem Wasser hebt. Je weiter der Oberkörper aus dem Wasser gehoben wird, desto geringer der Widerstand des Oberkörpers im Wasser und desto schneller die Fahrt. Ich glaube ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass der Spaßfaktor im direkten Zusammenhang mit der Geschwindigkeit steht. Und aus genau diesem Grund kommt das Handplane ins Spiel. Ein Handplane ist nichts anderes als eine vergrößerte Handfläche, die den Auftrieb erhöht und somit den Oberkörper noch mehr aus dem Wasser hebt. Et voila, ein kleines Brett an einer Hand kann das Bodysurf-Erlebnis auf ein völlig neues Level hieven.

Die Geschichte des Bodysurfens

altes Buch

Es wird wohl schier unmöglich sein, einen dokumentierten Beweis zu finden, der die Anfänge des Bodysurfens datiert. Vermutlich hat alles damit begonnen, als der Mensch schwimmen lernte und anfing sich von den Brandungswellen ordentlich durchnudeln zu lassen.

Ich erinnere mich noch an die Urlaube mit den Eltern. Stunden habe ich damit verbracht, mich vom Weißwasser der Wellen mitreißen zu lassen und darin möglichst lange mitzutreiben. Da war niemand der einem gesagt wie das geht. Der Spieltrieb hat es so verlangt und mit der Zeit hat man auch schnell gelernt seine Technik zu verfeinern.

Irgendwann kam man von ganz alleine drauf, eine Hand nach vorne zu strecken und die Handfläche als Auftriebsfläche zu benutzen. Der Spaß hatte immer erst dann ein Ende, wenn man vom Vater wegen blauer Lippen aus der Brandung gepfiffen wurde. Mit jeder Menge Sand in der Hose ging es ab aufs Handtuch um sich dort großflächig aufzuheizen.

Erst nachdem die von den Eltern gesetzte Regenerierungsphase ausgesessen war, durfte man wieder ins Nass und das Spiel mit der Welle begann von vorne. Genau so haben es wohl viele von uns erleberlebt und wohl auch etliche Pioniere des Sports.  

Was für Equipment benötig man zum Bodysurfen?

Eigentlich werden nur ein Handplane und Schwimmflossen benötigt.  Das Badehöschen oder Bikini sind optional. Gewissermaßen braucht man nicht einmal Handplane und Schwimmflossen um Spaß im kühlen Nass zu haben, so wie Gott uns schuf. Aber mal Spaß zur Seite. Durch den Einsatz von Handplane und Schwimmflossen lässt sich erheblich mehr Fun Time aus einer Session herausholen. Man er erwischt einfach erheblich mehr Wellen und die Ritte werden länger ausfallen und darum geht es uns letztendlich.  Bei den Schwimmflossen wird meist Naturgummi bevorzugt. Unbedingt auf eine gute Passform achten. Zu enge Flossen führen schnell zu Blasen. Viele Hersteller bieten bereits spezielle Bodysurfing Flossen an, die den Bodyboarding flossen sehr ähnlich sind. Diese sind kürzer als echte Taucher-Flossen und bieten somit mehr Agilität in der Welle. Auch ein Neopren Anzug kann sich positiv auf das Gleitverhalten auswirken, da Neopren schwimmt und ein klein wenig Auftrieb verleiht. Der primäre Grund sollte aber sein, den Körper vorm vorzeitigen Auskühlen zu schützen. Wer sich für den Kauf eines Neopren Anzuges entscheidet, der sollte lediglich darauf achten, dass dieser maximale Bewegungsfreiheit bietet, um nicht so schnell zu ermüden. Surf Neopren-Anzüge sind für maximale Bewegungsfreiheit im Armbereich ausgelegt und eignen sich somit bestens zum Bodyboarden.

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Was ist leichter zu erlernen, Surfen oder Bodysurfen?

Surfer der eine Welle fährt

Mit etwas Glück und Gleichgewichtsgefühl ist es bereits  als  blutiger Anfänger möglich vom Weißwasser erfasst zu werden, aufzustehen und ein paar Meter mitgenommen zu werden. Aber zwischen diesem ersten Erfolgserlebnisses und einer Welle vor dem Bruch abzureiten liegt meist noch ein weiter Weg. Gerade am Anfang prasseln viele Faktoren auf einmal auf den Grommet (Surfanfänger) ein. Es beginnt damit, auf die perfekte Welle zu warten und zu warten und zu warten… irgendwie kommt diese auch aber vermutlich bricht sie nicht gleich dort, wo man es gerne hätte. Sollte unerwarteter Weise der Spot tatsächlich stimmen, kann man davon ausgehen, dass sich der Lokalmatador schon längst in eine bessere Position gepaddelt hat und einem die Vorfahrt streitig macht. Sollte selbst dass nicht der Fall sein, dann heißt es paddeln was das Zeug hält und spätestens jetzt muss alles stimmen. In dem Moment in dem man versucht aufzustehen ist das Board alles andere als stabil. Alles wackelt wie ein Kuhschwanz und Abstiegsmöglichkeiten gibt es in alle erdenklichen Richtungen und das Hoch zwei, Head oder Feed first! Ja es gibt sie, diese Anfänger-Sessions, bei denen man fasst zwei Stunden auf dem Wasser verbracht hat und keine Sekunde auf dem Brett stand.

Bodysurfing ist hier erheblich dankbarer, da man praktisch nicht ins Wasser fallen kann denn man liegt schon drin. Die Flossen dienen gleichzeitig als eine Art Turbo-Booster. Sie die helfen sich in Position zu bringen und schneller zu schwimmen. Stimmt die Position geht es nur noch darum, Speed aufnehmen und das Wellen-Tal hinunter rutschen. Der Ritt selbst wird zwar nie so lange ausfallen wie auf einem Surfboard, aber die Wahrscheinlichkeit ein paar Wellen zu erwischen ist definitiv größer. Man kann daher mit gutem Gewissen behaupten, das sich Erfolgserlebnisse beim Bodysurfing erheblich schneller abzeichnen werden. Dennoch haben beide Sportarten ihren Reiz und sollten ehrlicherweise gar nicht erst miteinander verglichen werden.

Bestandteile einer Welle

Bestandteile einer Welle nach Punkten erklärt

Eine perfekte Welle bricht punktuell entlang einer sich kontinuierlich neu aufbauenden Welle. Bricht eine Welle dagegen auf einmal auf ihrer gesamten Breite spricht man von einem Close-out. Diese Art von Wellen sind nicht zum Bodysurfen geeignet. Um einen besseren Überblick über den Aufbau einer Welle zu bekommen, hier eine Beschreibungen der einzelnen Bestandteile einer Welle.

  1. Flat – Der Flache, unberührte Bereich vor der Welle.
  2. Shoulder – Der Bereich der Welle, der gerade beginnt sich aufzubauen.
  3. Face – Der mittelsteile Bereich einer Welle. Surfer können in diesem Bereich fahren aber nur schwer Geschwindigkeit aufnehmen. Dieser Bereich wird deshalb oft für Manöver genutzt.  Die Face wird deshalb auch oft als  mittlere Geschwindigkeitszone beschrieben
  4. Curl (Pocket) – beschreibt den steilsten Teil einer Welle. In diesem Bereich kann maximal Geschwindigkeit aufgenommen werden.
  5. Peak – Der Punkt an dem die eine Welle anfängt zu brechen.
  6. Lip – Beschreibt den Bereich, oberen Bereich einer Welle, der der Form einer Lippe ähnelt.
  7. Impact Zone – Der Bereich einer Welle, in dem die Lip auf das Flache Wasser (Flat) aufschlägt.
  8. Whitewater – Weißwasser besteht zum größten Teil aus Luft. Trifft die Lip auf das flache Wasser vor der Welle entstehen Turbulenzen, die beim umwälzen der Wassermassen jede Menge Luft mit aufnehmen. Darin versuchen zu schwimmen, um der weißen Hölle zu entkommen ist absolut zwecklos. Das Geheimnis heißt Luft anhalten und warten, bis der Waschgang beendet ist. Erst dann wenn sich das Weißwasser aufgelöst hat, sollte man versuchen durch Schwimmbewegungen aufzutauchen.

Bodysurfen lernen – Einsteiger Tipps

Wirft man einen flachen Stein über das Wasser hüpft er, solange er eine bestimmte Geschwindigkeit aufrecht erhalten kann. Fehlt diese Grundgeschwindigkeit, geht er jämmerlich unter. Mit unserem Körper verhält es sich leider ähnlich. Darum heißt die Zauberformel Auftrieb durch Geschwindigkeit erzeugen. Aber wo bekommt man die benötigte Geschwindigkeit am besten her? Am leichtesten gelingt dies, in einer Welle mit einer steilen Curl!

Doch bevor man sich in solche Wellen stürzt sollt man ein gewisses Grundgefühl dafür entwickeln, wie sich Wellen und Weißwasser anfühlen und in welcher Position der Körper am besten über das Wasser gleitet. Das gelingt bereits in kleinen Wellen die in hüfthohem Wasser am Strand brechen. Das gute daran ist, dass man sich Anfangs gar paddeln muss. Es macht durchaus Sinn, für diese Übungen bereits Flossen und Handplane zu nutzen. Man steht einfach im Wasser, wartet auf einen geeigneten Zeitpunkt und wenn sich die Welle hinter einem Aufbaut und springt förmlich auf dem Bauch liegend in den perfekten Spot in die Welle hinein. Wichtig, ist dabei die Richtung in die man steuern will. Falsch wäre, sich von der Welle mitreißen zu lassen und im Weißwasser Richtung Strand spülen zu lassen. Ziel ist es die Laufrichtung des Wellen Peaks zu lesen und möglichst lange im steilsten Bereich der Welle zu verharren. Das bedeutet folglich, dass man schräg in die Welle einspringt, im steilsten Bereich der Welle eine Bauchlage einnimmt, die Hand mit dem Handplane gerade nach vorne gestreckt und flach auf dem Wasser aufgelegt und bei Bedarf noch kräftig mit den Füssen wedelt, um besser die Geschwindigkeit zu halten. Stimmt die Position und das Timing, kann man bereits in kleinen Wellen für ein paar Meter das Gefühl des Gleitens erleben. Sobald man ein besseres Verständnis für Körperstellung, Timing und Equipment hat, kann man sich in höhere Wellen wagen.

Worauf muss ich achten? Sicherheits-Tipps für Bodysurfer

Allein durch die Tatsache, dass man praktisch immer Kopf voraus in das Wellental gleitet steigt auch das Risiko in flachen Gewässern (Shore Breaks), dass dieser ungespitzt in den Boden gerammt wird. Gerade in solchen Flachwasser Regionen steigt das Risiko an Kopf und Nackenverletzungen. Es ist daher wichtig sein Können den gegebenen Bedingungen anzupassen und sich bereits im Vorfeld über Gefahren des jeweiligen Spots zu informieren. Informiere Dich darüber, ob es unter Wasser gefährliche Steine, Felsen oder sonstiges gibt und ob gefährliche Strömungen oder Strudel vorhanden sind. Je nach Region ist es auch ratsam sich darüber zu informieren, ob dort unter Umständen Tierchen schwimmen, die in der Nahrungskette über uns stehen. Bewege dich Anfangs ausschließlich in überwachten Strandabschnitten und beachte die Vorfahrtsregeln, falls sich auch andere Wassersportler in den Wellen austoben sollten.

Kleine Stimmungsmacher zum Thema Bodysurfing

Watch: Bodysurfing´ The Movie (by Dan Bennington)

Watch: Les Palmes & Le Counteau (by XTreme Video)