Handplane Eigenbau – Ein DIY Projekt

Fertiges DIY Bodysurfing Handplane aus einem alten Longboard

Jeder Skater oder Longboarder wird auf kurz oder lang ein altes Deck herumliegen haben, welches eigentlich nur noch Platz verschwendet. Es gibt viele kreative Ansätze, wie man solch alten Planken durch sinnvolles Recyceln ein zweites Leben einhaucht. Auch wir wollen uns in dieser DIY Serie solch einem Ansatz widmen und ein Handplane zum Bodysurfen bauen, den der nächste Strandurlaub kommt bestimmt. Wer kein ausgemustertes Deck rumliegen hat, der besorgt sich am besten eine Platte Pauwlonia Holz aus dem Bauhaus und folgt einfach den Handplane Eigenbau Arbeitsschritten.

Du fragst Dich was ein Handplane ist?

Ein Handplane ist ein kleines Brett, welches die Auflagefläche der vorderen Hand beim Bodysurfen vergrößert und dadurch den Auftrieb verbessert. Meist werden Handplanes aus leichten, schwimmenden Hölzern gefertigt oder aus schwimmfähigen Schaum-Materialien. Die Form ähnelt in etwas einem geschrumpften Surfboard. In unserem Fall nehmen wir ein altes Skate bzw. Longboard Deck her um solch ein Handplane zu bauen. Aber genug geredet, es wird allerhöchste Zeit einmal ordentlich die Späne fliegen zu lassen. Du bist Dir zu unsicher was das Shape angeht? Ausreden zählen nicht. Selbst ein einfacher Strandschlapper könnte bereits als Handplane benutzt werden und den Spaßfaktor erhöhen. Was ich damit sagen will? Ganz einfach, es ist fasst nicht möglich ein Handplane zu bauen welches nicht funktioniert. Halte Dich einfach grob an die Maße aus meiner simplen Handzeichnung, und das Ding wird funktionieren, schließlich geht es nur darum, Auftrieb zu erzeugen. Darum lass uns jetzt beginnen, mit Deinem Handplane Eigenbau Projekt.

Handplane-Schablone – Download

Handplane Outline-Schablone Template  38.7 x 18.7 cm >> kostenloser Download

Schablonen-Zusatzinformationen

Bei dem Template handelt es sich um eines unserer Standard Handplane Shape mit einem Diamond Tail. Das Tail kann bei Bedarf noch etwas nachmodifiziert werden. In unserem Handplane Eigenbau Projekt zeigen wir ein Board mit Swallow-Tail, also bitte nicht irreführen lassen. Wem dieses Shape besser gefällt, dem empfehlen wir die Änderungen bereits auf der Schablone vorzunehmen. Am die Schablone in der Mitte falten, Aussparung am Tail einzeichnen und ausschneiden. Klappt man die Schablone wieder auf, ist die Swallow-Tail Aussparung mittig und symmetrisch auf der Handplane-Schablone angebracht.

Sollte jemand Riesen-Hände haben kann es sein, dass die Größe des Grifflochs angepasst werden muss. 

Uns würde brennend interessieren, wie Dein Handplane aussieht. Schickt uns ein Bild vom Deinem fertigen Handplane Eigenbau Projekt. Mit Deinem Einverständnis würden wir es gerne auf dieser Website zeigen.

Werkzeuge und Materialien für den Handplane Eigenbau

Für den Handplane Eigenbau benötigst du nur ein paar wenige Dinge. Bis auf den Bootslack finden sich die meisten Sachen höchstwahrscheinlich auch in Deinem Haushalt wieder. Also, keine Ausreden! Besorge Dir einfach folgende Materialien und Werkzeuge und los geht´s!

  1. Din A3 Blatt (oder zwei Din A4 Blätter mit Tesafilm zusammen kleben)
  2. Wasserfester Stift
  3. Stichsäge
  4. Bohrmaschine einschl. Holzbohrer (ca. 5 bis 8 mm)
  5. Feile (mit flacher und runder Seite)
  6. Schleifpapier (ca. 320er Korn)
  7. Bootslack (kleinste Einheit / 375 ml)
  8. Pinsel
  9. Schere
  10. Bleistift
  11. Ein ausgemustertes Longboard oder Skateboard Deck (oder Pauwlonia Holzplatte)

Herstellung einer eigenen Handboard Schablone

Due willst lieber deinen eigenen Handplane-Shape realisieren? Hierfür wird ein DIN A3 Blatt der Länge nach in der Mitte gefaltet und ein halbes Outline-Shape des Handplanes aufgezeichnet. Die Falz ist gleichzeitig die Mittellinie des Shapes. Ich verwende für diesen Vorgang meistens einen ganz normalen Bleistift, da auch mir das aufgezeichnete Shape nicht immer gleich auf Anhieb gefällt. Eine Bleistiftzeichnung kann man bei Bedarf radieren und somit verändern.

Sobald Du mit Deinem Shape zufrieden bist, geht es ans Ausschneiden. Erst durch Aufklappen des Papiers, wird der Gesamteindruck des Handplane Shapes sichtbar. Manchmal macht es Sinn an manchen Stellen noch mal etwas nachzuarbeiten, solange bis das Shape passt.

Übertragen der Handplane Outline auf das Deck

Übertragen der Bodysurfing Handplane Outline auf ein Longboard

Bevor die Outline auf das Deck übertragen wird, sollte man sich kurz mit dem Shape eines Handplanes auseinander setzen. Ein Longboard- bzw. Skateboard Deck besitzt normalerweise eine Konkave, sprich die Seiten des Decks sind nach oben gewölbt, um einen besseren Stand auf dem Deck zu haben. Bei einem Handplane benötigen wir das Konkave auf der Unterseite (Unterschiff) des Decks. Dadurch wird zum einen die Auflagefläche auf dem Wasser erhöht, was für mehr Auftrieb sorgt, zum anderen greifen die Kanten des Handplanes tiefer im Wasser und sorgen dadurch für mehr Halt.

Ein weiterer Aspekt ist die Ausrichtung der Nose. Unbedingt darauf achten, dass der Bereich des Longboard-Decks das im Nose-Bereich mindestens gerade ist. Meide Bereiche, bei denen das Deck im Nose-Bereich nach unten gebogen ist. Besser wäre eine Aufbiegung nach oben. Das sorgt für Auftrieb und schützt davor mit der Nose im Wasser einzustechen.

Überlege also im Vorfeld, wo genau Du Deine Schablone auf dem Deck platzierst.

Ich zeichne mir meistens mit einem langen Lineal die Mittellängsachse auf dem Deck auf. Das hilft die Schablone mittig anzulegen. Jetzt die Schablobe auflegen und die Außenkanten der Schablone mit einem wasserfesten Stift nachfahren. Dadurch wird die Outline auf das Deck übertragen.

Handplane Outline aussägen

Outline des Bodyboarding Handplanes aussägen

Es wird Zeit die Späne fliegen zu lassen. Da gepresste Longboard- bzw. Skateboard-Decks aus mehreren Schichten Ahorn Holz bestehen, ist der Verbund sehr hart. Ich empfehle nicht die Outline mit der einfachen Hand-Laubsäge auszusägen. Mit einer Stichsäge geht auch was voran. Aber unbedingt eines vor Augen halten. Ruhig etwas großzügiger aussägen. Es kann später immer überschüssiges Material abgetragen, aber nicht mehr zugefügt werden.

Um Das Griffloch aussägen zu können, muss zuerst Platz für das Sägeblatt geschaffen werden. Dies geschieht durch Bohren eines oder mehrerer Löcher im Griffloch Bereich. Sobald Platz für das Sägeblatt geschaffen ist, kann das Griffloch ausgesägt werden. Kleiner Tipp, je genauer Du sägst, desto weniger Arbeit fällt später beim Finish an.

Sägelöcher am Bodysurfing Handplane bohren

Ist das Griffloch ausgesägt, geht es an die Outline. Wer Schraubzwingen zur Hand hat, kann sich sich an dieser Stelle die Arbeit erleichtern, indem er das Deck zum Aussägen mit Schraubzwingen auf der Werkbank befestigt. Es ist durchaus ein Vorteil, wenn man beide Hände zum führen der Stichsäge zur Verfügung hat.

Nacharbeiten der Sägekanten

Aussenkanten des Bodysurfing Handplanes glätten

Das Handboard ist nun ausgesägt und ist bereits als solches erkennbar. Dennoch ist es wichtig, die Sägekanten nachzuarbeiten. Beginnen wir mit dem Griffloch mit dem das Handplane gehalten wird. Rundungen können mit der runden Seite der Feile gut nachgearbeitet werden. Bedenke einfach, dass dies der Bereich ist, an dem Du das Brett fest hältst. Es empfiehlt sich alle Kanten abzurunden und somit eine anatomisch bessere Form für die Hände zu schaffen. Ist der gesamte Griffloch Bereich mit der Feile bereits gut ausgearbeitet, kann mit dem Schleifpapier nochmals nachgearbeitet werden.

Kanten des Bodysurfing Handplanes abrunden.

Jetzt wird es Zeit für ein klein wenig mehr Shape Theorie. Teile das Handplane in drei Bereiche. Der Vordere Bereich ist dort wo sich die Nose des Handplanes befindet. Dann gibt es noch den Mittelteil und das Tail.

Über den Nose Bereich wird das Handplane gelenkt. Damit sich Richtungsänderungen gut einleiten lassen ist es empfehlenswert, die Kanten am Unterschiff großzügig abzurunden. Gleichzeitig solltest Du noch Material von der Unterseite der Nose abtragen, um dadurch eine Art Nose Aufbiegung zu realisieren. Wie vorher bereits erklärt verhindert das ein Einspitzeln der Nose im Wasser.

Mittelteil und Tail-Bereich sollten dagegen über schärfere Kanten am Unterschiff verfügen, um dem Board dadurch eine gute Führung zu geben. Scharfen Kanten schneiden tiefer im Wasser ein und halten dadurch besser die Fahrtrichtung.

Handplane versiegeln

Das gröbste ist getan. Wer will kann das Handplane jetzt noch bemalen oder anderweitig bearbeiten, bevor es an den letzten Arbeitsschritt geht.

Damit sich die einzelnen Furnier-Schichten des Decks bei Wasserkontakt nicht voneinander lösen ist es wichtig das fertige Handplane wasserdicht zu versiegeln. Eine günstige aber effektive Variante ist die Verwendung von Bootslack. Dieser kann einfach mit einem Pinsel aufgetragen werden.

Zwei Schichten Bootslack sollten genügen. Vor dem zweiten Anstrich den Lack erst einmal trockenen lassen. Bootslack ist relativ weich. Ich habe die Gunst der heißen Sommertage genutzt und das lackierte Handplane ein paar Tage auf dem schwarzen Hüttendach gelagert, wo es in der prallen Sonne ordentlich gebacken wurde, um den Lack etwas auszuhärten.

Solltet ihr Paulownia Holz verwenden, so empfehle ich das Handplane mit Leinöl einzulassen. Am besten nehmt ihr hierfür einen alten Lumpen, tragt zuerst eine Schicht Leinöl auf, schmirgelt nach den Trocknen mit ganz feinem Schmirgelpapier das Brett nochmals ab und tragt anschließend eine zweite Schicht auf. Paulownia Holz nimmt kaum Wasser auf und das Leinöl sättigt die Poren des Holzes vor der Aufnahme von Wasser. Sollte dennoch etwas Wasser in die Poren eindringen ist das für Pauwlonia Holz unbedenklich. Das Leinöl ist vollkommen atmungsaktiv und lässt das Holz nach der Bodysurfing Session wieder vollkommen abtrocknen.

Ist der Anstrich getan, ist das Handplane Eigenbau Projekt beendet und es wird allerhöchste Zeit für einen Aufenthalt am Strand. 

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